Gesunde Meerschweinchen durch artgerechte Fütterung
Da viele Erkrankungen und Zahnprobleme beim Meerschweinchen oft fütterungsbedingt sind, kann man bei der Ernährung folgendes beachten um dem vorzubeugen:
Heu und frisches Trinkwasser sollte den Tieren immer zur Verfügung stehen. Frischfutter bekommen sie zwei abwechslungsreiche Portionen am Tag. Dabei ist darauf zu achten, dass der größere Anteil durch strukturiertes Frischfutter (z.B. frische Kräuter, Petersilie, Dill, Möhrenkraut, Kohlrabiblätter, Löwenzahn, Blumenkohlblätter) abgedeckt werden.
Nach neusten Erkenntnissen ist auch die tägliche Fütterung von frischem Gras sehr wichtig für die Vermeidung von Zahnfehl-stellungen und Häkchenbildung. Gras enthält sehr viel Kieselsäure. Durch den kontinuierlichen Kontakt der Zahnoberflächen mit der Kieselsäure findet ein optimaler Zahnabrieb statt. Auch Salate dürfen gerne gefüttert werden (kein Kopfsalat, aber z.B. Rucola oder Feldsalat).
Der kleinere Anteil des Frischfutters kann durch Gemüse gedeckt werden ( z.B. Paprika, Gurke, Fenchel, Karotte, Broccoli). Obst sollte nur in kleinen Mengen gefüttert werden, da es sehr viel Fruchtzucker enthält.
Trockenfutter brauchen Meerschweinchen in der Regel gar nicht. Ebenso alle anderen kohlenhydrathaltigen Futtermittel wie z.B. trockenes Brot, Knabberstangen, Haferflocken, Joghurtdrops und jegliche andere Leckerli.
Meerschweinchen, die immer Trockenfutter bekommen haben, sollten dieses nicht sofort von ihrem Speiseplan gestrichen bekommen. Vielmehr kann man es langsam reduzieren und schauen, ob das alternativ angebotene Futter angenommen wird.
Das gleiche gilt für Frischfutter. Neues Gemüse, Obst oder Kräuter darf immer nur in kleinen Mengen langsam eingeführt werden.
Ab und zu dürfen Meerschweinchen auch gerne Äste samt Blätter von ungespritzten Apfel-, Birnbäumen, Haselnusssträuchern oder Weiden haben.
Eine Besonderheit bei Meerschweinchen ist, dass sie Vitamin C nicht selbst im Körper herstellen können, wie es fast alle anderen Säugetiere können. Somit sind sie darauf angewiesen dieses mit dem Futter aufzunehmen.
Diese Mischkost aus Heu und Frischfutter gewährleistet eine optimale Abnutzung der Zähne, hält den Magen-Darm-Trakt gesund und versorgt die Meerschweinchen mit Vitamin C.
Gesunde Kaninchen durch artgerechte Fütterung
Der häufigste Vorstellungsgrund von Kaninchen in der Tierarzt-praxis sind Zahn- und Magen-Darm-Erkrankungen. Diese Erkrankungen sind sehr oft fütterungsbedingt.
Zur Beurteilung der artgerechten Ernährung Ihres Kaninchens betrachten wir die Nahrungsaufnahme von Wildkaninchen. Sie ernähren sich überwiegend von Gräsern und Wildkräutern. Also einer sehr rohfaserhaltigen, aber nährstoffarmen Kost. Kaninchen sind nämlich nicht in der Lage, größere Mengen Kohlenhydrate zu verdauen. Diese führen zu Fehlgärungen im Darm, verändern so die Darmflora und es kommt zu Verdauungs-störungen.
Bei einer artgerechten Fütterung von Kaninchen muss Heu immer zur Verfügung stehen. Frischfutter sollte 1-2-mal täglich jeweils 100g/ kg Körpergewicht gefüttert werden. Dabei sollte 2/3 der Ration aus strukturiertem Grünfutter (Gras, Kräuter, Salat, Feldsalat, Rucola, Löwenzahn) und 1/3 aus Gemüse (Karotten, Kohlrabi, Chicorée, Petersilienwurzel, Sellerie, Rote Beete, usw.) bestehen.
Nach neuesten Erkenntnissen, weiß man heute, dass Zahnfehl-stellungen und Hakenbildungen an den Backenzähnen oft ernährungsbedingt sind. Kaninchen sollten daher am besten täglich frisches Gras auf ihrem Speiseplan haben. Dieses enthält Kieselsäure, welche für den gesunden Abrieb der Zähne sorgt. Obst darf wegen des hohen Fruchtzuckergehaltes nur in kleinen Portionen angeboten werden.
Trockenfutter sollte gar nicht gefüttert werden. Gleiches gilt auch für Brot, Haferflocken, Knabberstangen oder andere im Zoofachhandel angebotenen Leckerli (z.B. Joghurtdrops, Nagerwaffeln, Haferkissen usw.).
Sauberes Wasser muss immer zur Verfügung stehen. Plötzliche Futterumstellungen sollten immer vermieden werden. Jedes Kaninchen muss langsam und in kleinen Mengen an neues, ungewohntes Futter gewöhnt werden. Dies gilt vor allem bei Grünfutter. Auch Kaninchen, die immer Trockenfutter bekommen haben, sollten dies nicht von heute auf morgen ganz gestrichen bekommen, sondern es sollte langsam reduziert werden und man sollte schauen, dass sie das alternativ angebotene Futter auch annehmen.